Dr. Gerd Holzheimer: "Über die Schwelle": die Familie Haushofer in Kunst, Wissenschaft und Politik
Der in Gräfelfing bestens bekannte Schriftsteller berichtet über seine Recherchen zur Familie Haushofer.
Die Familie Haushofer zählt zu den bemerkenswertesten Familien in Bayern. Über fünf Generationen treten aus ihrer Mitte Frauen und Männer hervor, die im 19. und 20. Jahrhundert maßgeblich am künstlerischen, wissenschaftlichen und politischen Leben in Bayern beteiligt waren. So wird Max Haushofer (1811 - 1866) als Landschaftsmaler Gründer der ersten bayerischen Künstlerkolonie auf der Fraueninsel im Chiemsee und zudem Professor in Prag. Sein Sohn Max (1840 - 1907) wird als Nationalökonom an der Technischen Hochschule der Lieblingsprofessor von Thomas Mann. Karl Haushofer (1869 – 1946) erhebt die Geopolitik zur Wissenschaft und unterhält enge Kontakt zu wichtigen Nationalsozialisten wie etwa Rudolf Hess. Karls Sohn Albrecht Haushofer (1903 - 1945) sucht die Nähe zum Widerstand und wird nach dem Stauffenberg-Attentat verhaftet. Er verfasst im Gefängnis die berühmten Moabiter Sonette und wird kurz vor Kriegsende erschossen. Seine Eltern nehmen sich 1946 das Leben. Erst Albrechts Bruder Heinz (1906 – 1988) gewinnt trotz Gestapo-Haft wieder festen Boden unter den Füßen. Er lebte am Hartschimmelhof oberhalb des Ammersees, bis heute im Besitz der Familie.
Gerd Holzheimer, geboren 1950, Dr. phil., war Gymnasiallehrer, hat gut 30 Bücher verfasst, leitet literarische Exkursionen weltweit und daheim. Maßgebliche Mitarbeit am Film „Trüffeljagd im Fünfseenland“. Er schreibt für Zeitungen, Zeitschriften, Rundfunk und Fernsehen, hat die Reihe „Literarischer Herbst“ begründet und ist Herausgeber der Zeitschrift „Literatur in Bayern“. Zuletzt publizierte er „Olaf Gulbransson: Eine Biographie“.
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